Olaf Rude
Rakvere, Estland, 1886–1957 Frederiksberg
Als Olaf Rude 1957 starb, hatte er ein Werk hinterlassen, in dem das buchstäblich Naheliegende vorherrschte: Die Landschaft vor dem Haus in wechselnden Wetterstimmungen, Stillleben mit Krügen und Vasen und nicht zuletzt Menschen. Rudes Kennzeichen waren stilistische Vielfalt und unterschiedliche Malweisen. Die frühen Werke waren von der Heimat geprägt, von Skejten, der Landschaft auf Lolland. Der junge Rude kam erst (1900–1905) in Nykøbing Falster in die Malerlehre, danach zu Holger Grønvold auf die Teknisk Skole in Kopenhagen und wurde später Schüler der Kunstnernes Frie Studieskoler (1906–1908), wo er von Kristian Zahrtmann (1843–1917) und danach von Johan Rohde (1856–1935) unterrichtet wurde. Für Rude war die Freundschaft mit William Scharff (1886–1959), Jais Nielsen (1885–1961), Carl Holm (1885–1918) und Axel P. Jensen (1885–1972) von besonderer Bedeutung. Sie gründeten die Künstlervereinigung De 13 (Die 13), reisten 1911 gemeinsam nach Paris (Scharff und Jensen) und trugen durch die Herbstausstellungen in den Kriegsjahren zum Durchbruch des Modernismus in der dänischen Kunst bei (Scharff und Jais Nielsen). Rudes spätere Werke waren besonders von Reisen u. a. nach Assisi, Paris und Bornholm inspiriert; jeder dieser drei Orte beeinflusste Rudes künstlerische Entwicklung auf seine Weise.
Fleur Wetterholm