Harald Slott-Møller

Kopenhagen 1864–1937 Kopenhagen

Nach seiner Studienzeit an der Kopenhagener Kunstakademie von 1881 bis 1883 wechselte Slott-Møller zur Kunstnernes Frie Studieskoler unter der Leitung von P. S. Krøyer (1851–1909), wo er im Naturalismus geschult wurde. Gemeinsam mit Johan Rhode (1856–1935), seiner Ehefrau Agnes Slott-Møller (1862–1937), ebenfalls eine Bildkünstlerin, und anderen wurde er zur Triebfeder bei der Bildung der Künstlergruppe Den Frie 1891. Das Paar Slott-Møller unternahm zahlreiche Reisen u. a. nach Italien und England. Der starke Eindruck der mittelalterlichen italienischen Kunst und der englischen Präraffaeliten wurde bestimmend für ihre Darstellung von Motiven dänischer Volksweisen und dänischer Mittelaltergeschichte. Die Kunstanschauung der Präraffaeliten zu Ästhetik, Ideologie und Moral als untrennbare Größen prägte auch den Zugang des Paares zur Kunst. Obwohl Slott-Møller zu Anfang seiner Künstlerkarriere zur guten kulturradikalen Gesellschaft gehörte und dadurch persönlich mit Georg Brandes (1842–1927) befreundet war, schaffte er es in seinem kompromisslosen Streben nach idealer und intellektueller Kunst, sich in Opposition zu seinen Künstlerkollegen zu bringen. Eben dieser intellektuelle Zugang zur Kunst hat das Interesse der Nachwelt für Slott-Møllers Kunst geweckt.

Fleur Wetterholm